Schloss - Kapelle

Themen
    Alte Kapelle

    2017 wurden Fresken der alten Schlosskapelle freigelegt. Erwähnenswert ist die außergewöhnlich gute Freskotechnik, die stuckierten und mit plastischem Dekor und Metallauflagen verzierten Heiligenscheine, sowie die Verwendung des teuren Lapislazuli. Zeitlich sind die Malereien in das zweite Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts zu datieren.

    Christoph I. Freiherr von Wolkenstein und Rodeneck hat am 25. Juli 1582 die neue Kapelle zu Ehren des hl. Erzengels Michael durch den Weihbischof von Brixen, Johannes Nas (1580-15901, einweihen lassen, nachdem die im alten Schloßturm gewesene Kapelle "alters halben" nicht mehr renoviert werden konnte und wegen des schadhaften Gemäuers und zur Vermeidung größeren Schadens abgetragen werden mußte.

    Zum Bau dieser Kapelle wurde einfach ein viereckiger, gewölbter Raum verwendet. Man teilte ihn ab und schaffte aus seinem größeren Vorderteil die Vorhalle, die gegen den Hof hin offen ist und ein Tonnengewölbe trägt. Den übrigen Raum teilte man durch eine dünne Zwischenwand ab und ließ ihn so als Altarraum gelten. Die Tür wurde mit Malereien eingerahmt. Neben Pilastern, Rollwerk, Delphinen und St. Michael mit der Seelenwaage wurden auch die Kirchenväter und Vasen dargestellt. An den Balken der in viereckiger Steimahmung gefaßten Fenster wurden die Heiligen Katharina und Barbara aufgemalt, in der Wölbung des Kapelleninneren in einer Wolkenrahmung die HI. Dreifaltigkeit und die vier Evangelisten.

    Die Eingangswand läßt oben das Gericht erkennen, unten den Stifter Christoph von Wolkenstein mit seiner Gemahlin und den 17 Kindern. Auch die Heiligen Georg und Florian sind im Innern dargestellt. Das Kruzifix mit dem knienden Beter davor trägt die Inschrift: "hanns pichl maurer 1582". In dieser Zeit wurde auch der Altar aufgestellt. Er hat kannelierte Säulen, sein gekröpftes Gebälk trägt das Wolkenstein-Spaurische Wappen, sein Aufsatz ist mit Engeln und dem Namen Jesu geziert, und sein Bild stellt den hl. Michael mit der Seelenwaage dar. In der Predella sind geschnitzte Delphine und Engelsköpfchen angebracht.

    Am 28. Juli 1582 schloss der Schloßherr mit dem Pfarrer Hieronymus Cremonini einen Vertrag. Er erklärt darin, an welchen Tagen in der neugeweihten Kapelle der Gottesdienst gehalten werden und wieviel der Pfarrer und seine Nachfolger dafür bekommen sollten. Bei der Visitation im Jahre 1666 wurden die Meßbücher der Kapelle als veraltet beurteilt und deswegen verboten.

    Die Schloßkapelle besaß wertvolle und kostbare Geräte und Paramente. Als aber am 17. Mai 1694 ein Großteil des Schlosses ein Raub der Flammen wurde und der Vernichtung anheimfieL mußten die Herren von Wolkenstein wohl einiges von ihrem Besitz entäußern, um ihren Sitz wieder aufbauen zu können. Unter anderem wanderte so auch das ganze Silber der Kapelle in die Münze. Pfarrer Plaickner konnte nur mehr einen Kelch, ein Kreuz aus Elfenbein, die hölzernen Leuchter und den kleinen Altar aus Schwarzebenholz als Inventar aufzählen

    Art der Organisation

    Kapelle

    Zutrittsbeschränkungen

    Uns sind keine Einschränkungen bekannt

    Lageplan

    VILL 1, 39030 RODENECK

    Weitere Informationen

    Zuletzt aktualisiert: 05.12.2023, 11:51 Uhr